Text: Annegret Seeberger Fotos: A. Seeberger, M. Weinhold
forum 60 plus zu Besuch bei tagora, der Produzentin von Aargauer Safran
Gedeckte Tische, präsentierte Safranartikel und eine in Safranfarben gekleidete Silvia Bossard empfing die 34 Vereinsmitglieder am 04. April 2025 zu einem wissenswerten und kulinarischen Nachmittag in ihren Räumlichkeiten. Schon kurz nach der Begrüssung und ersten Fakten ging es zum leckeren Apéro:
Frischkäse mit Safran und Blütenblättern und einem Lachstatar mit Safran-Senf und Staubgefässen, dazu Safran-Sirup mit alkoholfreiem Prosecco.
Das gut gestärkte Publikum folgte dem nächsten Teil von Silvia Bossards Ausführungen über die botanische Zugehörigkeit, Fakten und Zahlen.
Der Safrananbau und -gewinnung sind heute noch weltweit mit viel Handarbeit verbunden, was Safran zum teuersten Gewürz der Welt macht.
Jede Knolle liefert durchschnittlich drei Blüten mit je einem Griffel, welcher drei lange, rote Narben aufweist. Für ein Gramm Safran braucht es etwa 200 ganze Blüten.
Eine geübte Person kappt pro Tag etwa 15 bis 20 Gramm Safrannarben aus den Krokusblüten. Silvia Bossards Team bearbeitet im Moment etwa 300'000 gepflanzte Knollen.
Die Idee, im Aargau Safran anzupflanzen, geht auf das Jahr 2004 zurück, in welchem das Ehepaar Bossard in Neuseeland bei einem Sightseeing-Flug abstürzte. Silvia überlebte und suchte nach ihrer Rehabilitation eine neue Herausforderung, welche ihren reduzierten physischen Begebenheiten gerecht wurde.
Um alle Pflanzenteile nützen zu können, ergab sich für Silvia Bossard eine Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz. Gemeinsam entwickelte man die Kosmetiklinie SYB 'Sense Your Beauty'. Nebst Kosmetik wird Safran auch seit jeher als Medizin eingesetzt.
Nun wurde es Zeit für das Dessert: Safranschaum auf zerstossener Meringues, Crème de Safran auf Erdbeeren, lauwarme Safran-Birnen mit Crumble und natürlich einen Kaffee dazu.
Einige Mitglieder nutzten die Dessertpause zum Einkauf von Safran und den verschiedenen Produkten.
Weiter ging es mit Informationen und dem kleinen Workshop: als erstes durften wir einen Safranfaden im Mund kauen und so den Safrangeschmack entdecken.
Unter Anleitung von Silvia Bossard konnten wir als nächstes selber den Safran verarbeiten: wenige Safranfäden im warmen Wasser quellen lassen, sodass sich sein feiner Duft entfaltet.
Als nächstes wurden ein paar Fäden mit einer Tüte Zucker im Mörser so lange zerdrückt, bis Puderzucker mit Safran entstand. Dann etwas warmes Wasser dazu geben und das goldgelbe Gemisch ist für die süsse Weiterverarbeitung bereit. Weil das Dessert schon zubereitet und aufgegessen war, durften wir diesen 'Sirup' austrinken.
Nach dem Schlusswort deckten sich die Vereinsmitglieder mit verschiedenen Produkten und Mengen an Safran ein, genossen den letzten Tropfen Safransirup und bedauerten, dass dieser gemütliche Nachmittag schon zu Ende ging.
Ein Dankeschön an die Helfer beim Kellnern und Aufräumen aus den eigenen Reihen und ein herzliches Danke an Lisbeth Kuhnt für die Organisation.
Weitere Informationen und Online-Einkauf bei www.tagora.ch