Text: Matthias Weinhold Fotos: M. Weinhold, T. Hürzeler
Wir haben Salz mit allen Sinnen erlebt
Das nasskalte Wetter mit Regenschauern am 12. Februar 2025 konnte die gute Stimmung der 23 Teilnehmenden am Vereinsausflug nach Pratteln nicht trüben. Der Flyer versprach ein sinnliches Erlebnis zum Thema Salz.
Nachdem wir am Bahnhof Pratteln eingetroffen waren, kam aber Hektik auf: geht es jetzt weiter mit der SBB nach Pratteln Salina – oder mit dem Bus nach Pratteln Saline?
Ein Teilnehmer kannte das Ziel und verkündete: für den Salinenbesuch müssen wir den Bus nehmen!
Nach kurzer Busfahrt erreichten wir den Eingang des Salinengeländes, wo wir schon erwartet wurden. Als Beginn der Führung durften wir im Vorführraum Platz nehmen und bekamen einen visuellen Eindruck über die Entstehung des Salzes vom Urknall bis zu den Quellen für Salz seit Tausenden von Jahren: Steinsalz unter der Erde und gelöstes Salz in den Ozeanen.
Dann ging es vom Empfangsgebäude knapp 200 m zu den Fertigungsgebäuden. Unsere sympatische Führerin, Claudia Bopilier, erklärte an einer grossen Grafik an der Aussenwand, wie in Pratteln die Salzgewinnung erfolgt.
Bevor wir durch die Fertigungshalle zu einem schallgeschützten Raum neben der Kommandozentrale gelangten, musste jede(r) einen Gehörschutz aufsetzen, da die laufenden Dampfkompressoren und Zentrifugen grossen Lärm verursachen. In dem kleinen Labor zeigte uns Frau Bopilier, dass ein Liter Wasser 1000 g wiegt, ein Liter Sole aber fast 1200 g!
Danach erklärte sie uns anhand eines Schemas auf dem Monitor den genauen Verfahrensablauf der Salzgewinnung.
Wieder mit aufgesetztem Gehörschutz ging es mit dem Aufzug zwei Etagen nach oben und auf einer Galerie oberhalb der Dampfkompressoren in den seitlichen Anbau des Fabrikgebäudes mit dem Förderband für den Transport des gewonnenen Salzes zum Salzlager.
Auf dem Weg zum Salzlager (wieder ohne Gehörschutz) machte sie kurz Halt an einer Grafik über die prozentuale Verteilung der Verwendungszwecke von Salz.
Oberhalb des Salzlagers zeigte uns Frau Bopilier anhand eines Versuchs mit zwei Metallschalen mit jeweils einem Stück Eis, dass Salz das Tauen des Eises beschleunigt, aber dazu Wärmeenergie benötigt – der gelbe Untersetzer ist nach einiger Zeit unten an der Schale festgefroren!
Neben den beeindruckenden jährlichen Produktionszahlen erklärte sie uns, dass sich beim Auffüllen des Lagers der Schüttwinkel des Streusalzvorrats immer 32° beträgt.
Frau Bopilier machte ein Gruppenfoto der Teilnehmer, bevor es auf einer Holzrutsche zwei Stockwerke hinab ins Erdgeschoss ging und über das Betriebsgelände zurück zum Empfangsgebäude.
Dort war schon ein Knabber-Apéro mit verschiedenen salzigen Köstlichkeiten für uns vorbereitet. Bei so vielen salzigen Sachen war das Mineralwasser ein sehr begehrte „Beilage“.
Manch eine(r) deckte sich noch im Shop mit diversen Salzprodukten ein, bevor es mit Bus und SBB wieder nach Brugg zurück ging.
Herzlichen Dank an Heidi Wasem für die perfekte Planung, Organisation und Leitung dieser Reise.
Matthias Weinhold