Text: Rosemary Feuermann  Fotos: R. Feuermann, M. Weinhold

Vereinsausflug Bad Säckingen

Bericht aus Bad Säckingen – Was für ein wunderschöner Tag!

Am 03. September 2024 ab 08.15 Uhr wurden die zweiunddreissig Teilnehmenden am Ausflug nach Bad Säckingen beim Brunnen der MZH in Hausen mit einem Glas Sekt begrüsst. Um 09.00 Uhr waren wir in den Maxi Taxis bereits unterwegs auf der Autobahn und kamen dann überpünktlich in Bad Säckingen an.

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Punkt 10.00 Uhr erschien der Trompeter von Bad Säckingen. Was für ein Bild! Die Tradition will, dass der beste Trompeter der Musikgesellschaft Bad Säckingen als Trompeter auserkoren wird. Da es keine männliche Nachfolge gab, wurde Melanie Bächle diese wundervolle Aufgabe übergeben.

Der «Trompeter von Säckingen» schlenderte mit uns durch die Stadt und umrahmte seine Erzählungen musikalisch. Er plaudert über das eigene Leben, die Liebesgeschichte vom Bürgersohn Franz Werner Kirchhofer (1633-1690) und Maria Ursula von Schonau (1632-1691), über das des Dichters Joseph Victor von Scheffel und aus dem Nähkästchen der Säckinger Bürger. Ebenso berichtet er von seinem „Kater Hiddigeigei“ und der Stadtgeschichte. An jeder Sehenswürdigkeit der Stadt und zu jeder Anekdote kannte der Trompeter ein passendes Lied. So liess er altbekannte Melodien erklingen vom «Badner-Lied» bis zu «Memories» aus dem Musical Cats, ehe er vor der Kulisse des Schlosses mit seinem weltberühmten «Behüt dich Gott» den Rundgang abschloss.

Kater Hiddigeigei ist ein stolzer, grünäugiger, schwarzer Kater und die begleitende Figur im Versepos «Der Trompeter von Säckingen». Als Sprachrohr des Dichters Joseph Victor von Scheffel begleitet Hiddigeigei die Liebesromanze zwischen dem bürgerlichen Sohn Franz Werner Kirchhofer und dem adeligen Fräulein Maria Ursula von Schönau, die in der Scheffelschen Dichtung zur Margaretha wird. Von der Höhe eines Turmes blickt er auf das «Treiben der Parteien». Sein Glaube an das Gute ist zerbrochen; aus enttäuschter Liebe «lernt er die Welt zu verachten».

Joseph Victor von Scheffel, 16. Februar 1826 in Karlsruhe geboren, kam im Januar 1850 als Rechtspraktikant am Bezirksgericht nach Säckingen. 1851 verließ Scheffel Säckingen; 1852/53 unternahm er eine Italienreise, die ihn auch auf die Insel Capri im Golf von Neapel führte. Dort beschloss er, Dichter zu werden und verfasste den «Trompeter von Säckingen». 1854 erschien das Werk erstmals im Druck, und Scheffels eindrucksvolle Karriere begann.

Scheffels idyllisches, romantisches Versepos traf den Nerv der Zeit. Zwischen 1854 und 1914 erschienen 300 Auflagen mit fast 400.000 Exemplaren. 1873 wurde die Prachtausgabe mit Illustrationen von Anton von Werner herausgegeben.

1918 drehte der Berliner Filmregisseur Franz Porten mit seinem Team und fast 200 Statisten in Säckingen den gleichnamigen Film. Drehorte waren vor allem die Altstadt und der Bergsee.

1884 wurde die von Victor Ernst Nessler komponierte Oper «Der Trompeter von Säckingen» in Leipzig uraufgeführt.

Die im Jahre 2023 stolze 450 Jahre alte Holzbrücke von Bad Säckingen verbindet die deutsche Stadt Bad Säckingen mit der Gemeinde Stein in der Schweiz (in Stein als Holzbrücke über den Rhein bezeichnet). Mit ihren Länge von 203,7 Metern (mit Vordächern 206,5 Meter) ist sie die längste gedeckte Holzbrücke Europas. Damit ist sie länger als die Luzerner Kapellbrücke, die 202,9 Meter (mit Vordächern 204,7 Meter) lang ist. Die Brücke gehört zur Liste der Kulturgüter von nationaler Bedeutung im Kanton Aargau.

Mit dem Fahrgastschiff «Trompeter von Säckingen» ging es am Nachmittag weiter. Ausgangspunkt für die Flussfahrt war die Schiffsanlegestelle unterhalb des Parks von Schloss Schönau. Mit dem Schiff fuhren wir erst bis zur historischen Holzbrücke, wo das Schiff wendete und die Fahrt rheinabwärts begann, vorbei an idyllisch gelegenen Gemeinden am deutschen und schweizerischen Ufer bis zum Naturschutzgebiet der Wehramündung mit seinem Schilfgürtel. Die kleine Schiffsreise führte uns bis unterhalb der Gemeinde Schwörstadt, wo dann für die Rückfahrt gewendet wurde.

Gegen 16.45 Uhr ging die Reise wieder nach Hausen zurück. Glücklich und zufrieden bedankten sich die Gäste für die Organisation und diesen unvergesslichen Tag, den Rosemary Feuermann uns bereitet hat.