Ganz konzentriert erwarten die Teilnehmenden die Informationen

Von Peter W. Frey                      Fotos: Matthias Weinhold

Bericht vom 25.05.2021: Was nun, wenn die Rente nicht reicht?

Zwei Experten der Sozialversicherungsanstalt Aargau (SVA) gaben Auskunft und beantworteten Fragen

Ein sehr interessierte Gruppe von forum-60-plus-Mitgliedern liess sich im Gemeindesaal Hausen über die Änderungen bei den Ergänzungsleistungen informieren. Zusammen mit der AHV und IV gehören die Ergänzungsleistungen (EL) zum sozialen Fun­dament unseres Staates. 

Peter W. Frey begrüsst die beiden SVA-Mitarbeiter

Die Ergänzungsleistungen helfen Menschen dort, wo die Renten den Existenzbedarf nicht decken. Eingeführt wurden die Ergänzungsleistungen 1966. Sie werden aus Steuergeldern finanziert, stellen also keine Versicherung dar und sind steuerfrei. Am 1. Januar 2021 trat nun eine Reform der Ergänzungsleistungen in Kraft, nicht zuletzt deshalb, weil die Ausgaben für die EL stetig gestiegen sind, und zwar auf 5.2 Milliarden Franken pro Jahr Ende 2019.

Marcel Hirschi, Leiter Ergänzungsleistungen bei der Sozialversicherungsanstalt Aargau (SVA) und sein Stellvertreter Michel Goetschi orientierten Ende Mai gegen 20 interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer über die Auswirkungen der EL-Reform. Je nach persönlicher Situation hat die Reform für EL-Bezügerinnen und -Bezüger unterschiedliche Folgen – so können die Leistungen in einem Fall gegenüber den bisherigen Bezügen erhöht, in einem andern Fall aber gesenkt werden.

Die beiden Referenten erläuterten mit vielen Beispielen die für Laien komplexe Berechnung, wie viel Ergänzungsleistungen jemandem zustehen. Eine Rolle spielen dabei Faktoren wie Mietzins (hier wurden die Maxima erhöht), das noch vorhandene Vermögen und der zumutbare Vermögensverzehr, Hypothekarschulden, Krankenkassenprämien, etc. Eine wichtige – und auch politische umstrittene – Änderung betrifft die Rückforderung von völlig rechtmässig bezogenen Ergänzungsleistungen von den Erben nach dem Tod von EL-Bezügerinnen bzw. -Bezügern.

Die vielen Fragen, die während und nach der Präsentation gestellt und von den beiden Fachexperten Marcel Hirschi und Michel Goetschi kompetent beantwortet wurden, zeigten, dass Informationsveranstaltungen zu finanziellen Fragen im Alter einem grossen Bedürfnis entsprechen.